Ich gehöre jetzt seit drei Semestern zum Team der Germanistischen Sprachwissenschaft an der CAU Kiel und neulich haben sie mir einen ganz besonderen Hut geschenkt, meinen „Ass fei dei Dallala laa“-Hut. Und darüber habe ich mich sehr gefreut, doch immer der Reihe nach…
Am 8. Februar 2018 fand die Zeugnisübergabe im Auditorium Maximum der CAU zu Kiel statt, mit Orchestermusik, feierlichem Versprechen und einigen ganz besonderen Menschen, die dafür gesorgt haben, dass ich diesen Abend wohl nicht vergessen werden.
Erstaunlicherweise war ich auch ziemlich aufgeregt vor dieser Zeugnisübergabe, obwohl ja eigentlich alle schwierigen Prüfungen schon bestanden waren. Als ich da mit den anderen Absolventen saß, dem Orchester lauschte und anschließend den feierlichen Reden, liefen auch die letzten vier Jahre nochmal vor meinem Inneren Auge ab. Ich habe in diesem Moment zum ersten Mal realisiert, dass mein Projekt, an dem ich so lange gearbeitet habe, jetzt tatsächlich abgeschlossen ist. Alle nervenaufreibenden Momente, die ganzen Anstrengungen bei der Erhebung der Sprachaufnahmen und die vielen Entbehrungen durch die ständige Fokussierung auf die Doktorarbeit waren nun vorbei. Aber auch die gemeinsamen Kaffeerunden mit meinen Kollegen aus Dresden, die gemeinsame Freude über erreichte Meilensteine oder das freundschaftliche „Wir schmeißen jetzt hin!“-Pläneschmieden mit anschließender Deep Work-Phase stellten jetzt nur noch Erinnerungen dar. Und das machte mich dann auch ein bisschen traurig. Der Umzug von Dresden in den „echten Norden“ bedeutete für mich anfangs eine große Umstellung. Meine Dresdner Freunde und Familie waren plötzlich ziemlich weit weg, exakt 5h 23min mit dem EC. Und Kiel wirkte auf den ersten Blick auch erstmal ziemlich grau und nebelig, vor allem im Oktober 2016, als ich dort ankam. Zwar hat sich die Farbe bisher nur unmerklich geändert, aber meine Kieler Kollegen sind sehr cool und ich habe hier jetzt ein neues Zuhause gefunden…
…Mit dem plötzlich einsetzenden Applaus hatte ich nicht gerechnet. Ich zuckte unmerklich auf meinem Stuhl zusammen. Der Redner hatte soeben sein Pult verlassen.
Jetzt folgte der spannende Teil: Ohne Sturz die schmale Treppe zum Podium erklimmen und möglichst souverän das Zeugnis entgegennehmen. Damit war der offizielle Teil der Veranstaltung beendet. Meine Familie und Freunde hatten im Foyer Sekt vorbereitet und wir stießen alle gemeinsam an.
Und da bekam ich dann auch endlich meinen Doktorhut!
Vielen Dank an euch alle! Ohne euch hätte ich nicht so viel Grund zur Traurigkeit. ;D